Pindemonte

Pindemọnte,

 

1) Giovanni, italienischer Schriftsteller, * Verona 4. 12. 1751, ✝ ebenda 23. 1. 1812, Bruder von 2); war hoher Beamter des venezianischen Staates; musste 1793 und wieder 1799 wegen seiner liberalen Ansichten nach Frankreich ins Exil gehen. In seinen zwölf Tragödien versuchte er die Grundsätze des klassischen französischen Theaters mit dem Vorbild Shakespeares zu verbinden. Theatergeschichtlich bedeutsam ist sein »Discorso sul teatro italiano« (1804).

 

Ausgaben: Componimenti teatrali, 4 Bände (1804-05); Poesie e lettere, herausgegeben von G. Biadego, 2 Bände (1883).

 

Literatur:

 

M. Petrucciani: G. P. nella crisi della tragedia (Florenz 1966).

 

 2) Ippolito, italienischer Dichter, * Verona 13. 11. 1753, ✝ ebenda 18. 11. 1828, Bruder von 1); wurde 1778 in Rom in die Accademia dell'Arcadia aufgenommen; von der in diesem Kreise wieder auflebenden Begeisterung für das Griechentum ergriffen, begann er seine Homerstudien, die in der noch heute weit verbreiteten Übersetzung der »Odyssee« (begonnen 1805, veröffentlicht 1822 unter dem Titel »Odissea di Omero«, 2 Bände, neu herausgegeben von G. Alemanni 1956) gipfelten. Später entwickelte sich Pindemonte in seinen Tragödien und Dichtungen unter dem Einfluss F. G. Klopstocks, J. Macphersons, A. Popes und T. Grays zu einem Vorläufer der Romantik.

 

Weitere Werke: Lyrik: Saggio di poesie campestri (1788); Le prose e poesie campestri (1795); Epistole in versi (1805); Il colpo di martello del campanile di San Marco in Venezia (1820).

 

Prosa: Novelle (1792); I sermoni (1812); Elogi di letterati italiani, 2 Bände (1825-26).

 

Tragödie: Arminio (1804).

 

Literatur:

 

N. F. Cimmino: I. P. e il suo tempo, 2 Bde. (Rom 1968).